Internationales

Von: DGB Bildungswerk Veröffentlicht am: 11.12.2025

Es gibt kaum noch Arbeitszusammenhänge, die keinen Bezug über die nationalen Grenzen hinaus haben. Dies führt in den Betrieben zu Fragestellungen, die noch vor wenigen Jahren unbekannt waren. Wird z.B. ein Unternehmen mit amerikanischen Wurzeln Anteilseigner eines hier ansässigen Unternehmens, verändern die dort gängigen Werte und Regeln das gewohnte Gefüge. Betriebsräte sind in vielen Ländern unbekannt, Sprachbarrieren verhindern fruchtbare Verhandlungen mit den neuen Arbeitgeber_innen oder Gewerkschaftskolleg_innen. Neue Vorgesetzte binden die Betriebsräte nicht so in Entscheidungen ein, wie es das Betriebsverfassungsgesetz vorsieht.

Betriebsräte sind gefordert, ihre Aufgaben auch unter diesen Vorzeichen so zu erfüllen, dass die Beschäftigten geschützt bleiben: vor Überlastung, vor Datenmissbrauch oder auch vor ungerechtfertigter Ungleichbehandlung. Sie brauchen Know-How, welche Rechte für die Beschäftigten über die Grenzen hinaus Gültigkeit haben und wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit anderen Interessenvertretungen funktioniert.

 

Morten ist in den USA in leitender Funktion im Chemiebereich beschäftigt. Nach einer Unternehmenszusammenführung ist er nach Deutschland entsandt worden. Er hat von der dortigen Leitung die Aufgabe mitgenommen, die zukünftige Zusammenarbeit der Agrar-Sparten umzusetzen und den Gewinn im deutschen Unternehmen deutlich zu steigern. Morten macht sich zügig an die Arbeit. Er informiert die deutsche Geschäftsleitung, dass es in den kommenden zwei Jahren zu einer Gewinnsteigerung von 10% kommen müsse, ansonsten werde die Produktion ins kostengünstigere Werk in Spanien verlegt. Arbeitsplatzabbau wäre unumgänglich. Der Betriebsrat bekommt die Information über zwei Ecken mit. Er nimmt Kontakt mit den spanischen Gewerkschaftskolleg_innen auf. Trotz anfänglicher Sprachschwierigkeiten verständigen sich die Kolleg_innen, sich nicht gegeneinander ausspielen zu lassen. Sie beschließen, einen Europäischen Betriebsrat zu gründen und eine gemeinsame Strategie zu erarbeiten.

Im DGB-Bildungswerk bieten wir eine Auswahl an Spezialseminaren, die unterschiedliche Probleme in der Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen behandeln. International erfahrene Referent_innen öffnen ihren breiten Erfahrungsschatz für die Teilnehmenden. Hier erhaltet ihr euer Rüstzeug für grenzüberschreitende Betriebsratsarbeit. Ihr seid bei uns auch richtig, wenn ihr euch über die Sicherung von Arbeitsstandards eurer Zulieferketten informieren und austauschen wollt.

Thomas Pristin verantwortet das Thema „Internationales“ in der Betriebsratsqualifizierung des DGB-Bildungswerks. Er ist Geschäftsbereichsleiter und Fachanwalt für Arbeitsrecht. Seit über 30 Jahren trägt er seine arbeitsrechtliche Erfahrung in die Schulung von Betriebsräten. In den vergangenen Jahren kamen nach seiner Erfahrung die Betriebsräte immer häufiger an ihre realen Grenzen. Deshalb das Statement von Thomas Pristin:

„Allein im nationalen Rahmen Probleme lösen zu wollen begrenzt eure Handlungsoptionen. Betriebsräte sind gut beraten, sich breiter aufzustellen, wenn sie die Aufgaben von Morgen in Angriff nehmen.“

Immer für euch ansprechbar:

Thomas Pristin
040 / 606 706 - 22
thomas.pristin@dgb-bildungswerk.de

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